Dienstag, 1. April 2008

Entwicklung

Ich setze mich fortdauernd mit Juliane Ribkes Konzept einer Elementaren Musikpädagogik auseinander. Beeindruckt hat mich der erste Teil des Buches, wo es um die Entwicklung des Menschen geht.

Entwicklung hat weniger ein Ziel, sondern vielmehr einen Sinn. Das ist es, denke ich, was die Autorin mitteilen will, wenn sie bei den Entwicklungsprinzipien darauf abhebt, dass leicht der Eindruck entstehen könne, Entwicklung sei aufwärtsstrebend oder Entwicklung bringe immer eine Steigerung. Von den Entwicklungsprinzipien Wachstum, Periodizität, Auf- und Abbau und Differenzierung und Integration scheint das vierte Prinzip mir das wichtigste, das interessanteste, als ich es mir bewusst machte. Natürlich wirken die Entwicklungsprinzipien in- und miteinander bzw. gehen Entwicklungsprinzipien in einem zugrundeliegenden Prinzip auf. Aber das Prinzip von Differenzierung und Integration war mir neu. Und doch vertraut. Es leuchtete mir sofort ein.

Am Anfang war ich eine Zelle. Und dann teilte ich mich. Dennoch blieb ich eins. Ich differenzierte mich, ich setzte mich auseinander, bekam Hände und Füße. Ich kann greifen und gleichzeitig gehen, ohne auseinanderzufallen. Mein Gehirn funktioniert besser als mein Computer (ein Glück!) Und nur mal ein grobes Beispiel: Ich kann Vergangenheit und Zukunft denken und die Gegenwart als mir gerade gegenwärtig erleben, ohne verrückt zu werden.

Ribke, Juliane (1995) Elementare Musikpädagogik. Persönlichkeitsbildung als musikerzieherisches Konzept. Regensburg. (Kapitel 3)

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