Montag, 7. Juni 2010

Spielanlässe

Spielanlässe gibt es viele.

Oft höre oder lese ich, dass Erwachsene nicht so vie Lust auf Spiele haben, die ihre Kinder spielen: Rollenspiele, Bausteine türmen, Puppenstube. Sie machen das dann auch mal der Kinder wegen, aber eigentlich geht es ihnen dabei nicht so gut, sie finden das Spiel gezwungen, es ist dann für sie, die Erwachsenen, kein Spiel mehr.
Ich meine, dass der Mangel an Lust auf bestimmte Spiele kein Problem sein muss. Es gibt im Alltag genug Spielanlässe, so dass die erwachsenen potentiellen Spielpartner bestimmt ein Spiel darunter entdecken würden, das ihnen spontan zusagt. Ganz ohne den Druck, sich doch wenigstens für ein Spiel zu entscheiden. Nicht irgendjemandem zuliebe. Einfach für den eigenen Spaß.

Spielanlässe wahrnehmen

Spielanlässe wahrzunehmen bedeutet zweierlei. Die erste Bedeutung ist das Gewahrwerden. Wahrnehmen, was ist. Eventuelle Gedanken, "ich müsste, ich sollte mehr mit meinem Kind spielen", werden auf diese Weise auch einfach wahrgenommen, beobachtet und dürfen weiterziehen. Mit einer neuen Aufmerksamkeit nehme ich bewusst die Impulse meines Kindes wahr, die es setzt, um mich in ein Spiel zu ziehen. Über die eindeutigen Aufforderungen und Bitten zu spielen hinaus gibt es sehr viele unaufdringlichere Impulse, mich zu einem Spiel einzuladen. Manche so unaufdringlich, dass sie gar nicht in mein Bewusstsein vordringen. Ich verpasse die Gelegenheit, mich für ein Spiel zu entscheiden, weil ich das Verhalten des Kindes gar nicht als Spielanlass wahrnehme (wahrnehmen im Sinne von bewusstem Erkennen).
Den Spielanlass wahrnehmen im zweiten Sinn heißt, ihn aufzugreifen. Dem Impuls des Kindes zu folgen und das Spiel aufzunehmen.

Wie bei der deutlichen Aufforderung, mitzuspielen, habe ich auch bei anderen Spielanlässen die Wahl zu spielen oder nicht. Indem ich mich den Signalen des Kindes in bezug auf Spielen mehr geöffnet habe, empfange ich nicht nur mehr solcher Signale, sondern entdecke darunter auch für mich Gelegenheiten zu spielen. Auf diese Weise spielen mein Kind und ich wieder öfter mit einander.

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