Sonntag, 22. Mai 2011

Katzenlied

Das linke Bein von hinten kerzengerade vorgestreckt, himmelwärts am Kopf vorbei; die Zunge leckt von unten nach oben, doch mitten im Zug wechselt die Aufmerksamkeit. Immer und überall im ganzen Garten - was sieht die Katze nur! Springt drei Sätze, als wäre da eine Maus. Dann ist es die Fliege, deretwegen sich das Tier mit Brust und Bauch und hocherhobenen Tatzen gegen einen Strauch wirft. Wetten, dass die Fliege gerade vor ihrem geistigen Auge verglimmt und die Katze den Moment auskostet, da ihr der Strauch den Bauch bürstet.

Legt sich mir vor die Füße, will wohl gestreichelt werden, hat dabei ihre Vorlieben, die sie mir auch zeigen mag. Dreht sie wohlig den Bauch nach oben, die Lider geschlossen. Doch sobald ich kraulen will, blitzt das Katzenauge, haschen ihre Tatzen, reckt sie darin jedes Glied, dass die Krallen ..., oh, wie gut es ihr ginge, wenn ich mitspielen könnte.

Geht sie davon. Entdecke ich sie wieder, als sie auf einem Brett balanciert. Von dort steigt sie herab und steigt wieder hinauf, setzt sich und beginnt mit dem Putzen. Das linke Bein von hinten streckt sie kerzengerade vor, am Ohr vorbei himmelwärts.


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